Tag 3 – Stadtrundgang mit Saigon Hotpot (kostenlos)
Dritter Tag unseres Urlaubs und des Reiseberichts in Vietnam. In Saigon machen wir einen kostenlosen Stadtrundgang mit einem einheimischen Studenten, sehen eine Menge geschlossene Sehenswürdigkeiten und lassen den Tag auf einer tollen Dachterrasse mit Blick über die nächtliche Skyline von Ho Chi Minh City ausklingen.
Eines muss man den Vietnamesen lassen, dass Spiel mit den Touristen haben sie raus. Hier werden an jeder Ecke unzählige Touren und Ausflüge für jeden Geldbeutel angeboten. Buchbar im Hotel, beim Reisebüro oder manchmal auch bei jedem anderen der grad vorbei kommt. Gott sei dank habe ich mich schon vor der Reise um die wesentlichen Ausflüge gekümmert.
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Fremd in einer großen Stadt wie Saigon bietet sich immer eine Stadtrundfahrt an. Ich habe daher eine kostenlose Tour bei Saigon Hotpot gebucht. Ja, richtig gelesen, die Tour ist kostenlos! Dieser Verein besteht aus einheimischen Studenten und bietet diese Stadtrundgänge für jedermann an. Ihr Ziel ist es neue Leute kennen zu lernen, ihr Englisch zu verbessern und Saigon neugierigen Touristen zu zeigen. Eine schöne Idee wie ich finde.
Eigentlich wollten wir nach dem anstrengenden gestrigen Tag erst um 10:30 Uhr starten, aber unser Guide war trotzdem schon 9:45 Uhr da. Sowas nervt irgendwie, wenn man für später verabredet ist. Nun ja, wir haben außerdem unseren Wecker nicht scharf gestellt, daher war das doppelt ungünstig.
Während Marli und Steffen schon beim Frühstück waren, saßen wir nun mit unserem Guide ‚Duc‘ da und suchten die beiden. Ausgemacht war die ABC Bakery um die Ecke. Hätte ich gewusst, dass diese zwei Etagen hat, dann hätte ich die beiden wohl gefunden. Nur unten reingucken ging daneben. Aber irgendwie haben wir dann doch noch zusammen gefunden. Die ABC Bakery ist übrigens sehr zu empfehlen, wenn man mal keine Pho zum Frühstück möchte.
Zugtickets in Vietnam kaufen
Es gibt viele Möglichkeiten in Vietnam von A nach B zu kommen. Eine ist der Zug. Im späteren Verlauf der Reise wollten wir von Hue nach Ninh Binh mit dem Nachtzug fahren.
Die Zugtickets vorher online zu buchen war eines der schwierigsten Unterfangen. Zwar geht dies über bestimmte Seiten (Beispiel vietnamrailway.com) auch, aber diese schlagen gerne mal 10$ und mehr an Gebühren drauf. Natürlich pro Ticket. Meine Recherchen hatten ergeben, dass es in Saigon kein Problem ist diese Tickets zu besorgen. Und ich denke in jedem anderen Ort auch nicht.
Mit Duc bin ich keine 200m weiter in ein kleines Reisebüro gegangen, welches auf Zugtickets, Bustickets etc. spezialisiert ist und habe die Tickets gekauft. Und dies zum richtigen Ticketpreis von 622000 Dong (ca. 23€). Gebühren keine. Nur die 2000 Dong für zwei Tickets die eigentlich 620000 Dong kosteten. Online hätte ich ca. 10$ pro Ticket mehr gezahlt. Tiptop!
Stadtrundgang und alles hat zu
So eine Sightseeing Tour in Saigon sollte früh starten, da die meisten Sehenswürdigkeiten über die Mittagszeit schließen. So auch der Reunification Palace oder die Notre Dame Cathedral. Beides haben wir somit nur von draußen gesehen. Aber das ist zu verschmerzen. Duc hat uns anschließend noch zum alten Central Post Office gebracht und ist mit uns an der Oper vorbei zu einer kleines Moschee gegangen.
Die Tour war dann leider etwas langweilig. Ob dies nun an uns lag oder am Duc bin ich mir nicht ganz sicher. Er ist schließlich kein ausgebildeter Guide, hat aber auch nicht wirklich viel über die Stadt oder andere Sachen erzählen können. Oder vielleicht wollen. Wenn dann war er eher an uns bzw. Deutschland interessiert. Ein beiderseitiger Austausch ist natürlich Sinn der Sache, aber als Gast möchte man natürlich auch etwas mehr erfahren. Das dies geht erleben wir später in Hoi An. Wir trotten also weiter hinter unserem kleinen Duc hinterher.
Pause im Bräuhaus
Auch in Vietnam gibt es den heiß geliebten Gerstensaft nach dem deutschen Reinheitsgebot. In diesem Fall Warsteiner. Ein guter Grund eine kleine Pause einzulegen und Duc ein Bier auszugeben. Das kostet dann eben mal 5x so viel wie einheimisches Bier. Wenn ich es genau nehme, dann war es sogar teuer als in Deutschland. Und da Tiger Bier und Co wirklich gut sind, macht es wenig Sinn das teure Bier zu kaufen. Prost!
Anschließend geht es weiter in ein Restaurant zum Mittag. Duc führt uns in das Khoai Restaurant. Kein Brüller und kleine Portionen, aber draußen sind 35° und für uns reicht es (muss ja). Ich hatte Spareribs, die waren ok, aber wir kennen aus Deutschland doch etwas anderes und so war ich doch dann leicht enttäuscht über die Miniportion. Aber seht selbst.
Kriegsopfermuseum – War Remnants Museum
Gut gestärkt gehen wir ins Kriegsopfermuseum. Neben kompletten Flugzeugen, Panzern oder Kanonen gibt es hier eine Menge zu sehen und zu lernen, wenn es um den Vietnamkrieg geht. Ein wirklich schrecklicher Krieg, der einen zum Teil durch heftige Bilder näher gebracht wird. Hier sagen Bilder einfach mehr als Worte es könnten.
Der Eintritt hat 15.000 Dong gekostet und die Sichtweise ist natürlich aus sehr patriotischer Sicht der Vietnamese gehalten. Besonders eindrucksvoll und erschreckend sind die Bilder der geschädigten des sogenannten Agent Orange Einsatzes. Das Museum ist in 3 Etage unterteilt und bietet trotz vieler Besucher genügend Platz um sich alles in Ruhe anzuschauen.
Ersatzteilmarkt und China-Town
Ich stelle fest, Saigon hat relativ wenige und nicht sehr spannende Sehenswürdigkeiten, denn unsere Tour ist mehr oder weniger beendet. So recht weiß Duc nicht was er uns noch zeigen könnte. Er schlägt vor, dass wir nach China-Town fahren könnten. Warum nicht, China-Town in Singapur hat mir auch ganz gut gefallen. 75 Minuten später werde ich dann feststellen, dass die beiden nichts miteinander gemeinsam haben.
Wir warten auf den nächsten Bus. Mir erschließt sich nicht, wie, wann und wohin diese fahren. Fahrpläne sehe ich hier nicht. Wenn ein Bus kommt wird sich an die Straße gestellt und gewunken. Einsteigen musste ich dann während des Fahrens. Ist halt so, wenn man der Letzte ist und sich nicht beeilt. 🙂
30 Minuten später steigen wir aus, weil Duc noch ein Ersatzteil für seinen Roller braucht, den er recht günstig für einige Dollar geschossen hat. Hier kommen wir dann mal in das richtige Saigon. Kein Tourist weit und breit und da fallen die weißen Langnasen natürlich auf. Wir stehen nach meinem Empfinden mitten auf einem riesigen Schrottplatz. Stellt sich dann aber als Ersatzteil-Paradies raus. Das müssen einige tausend Läden neben- und hintereinander sein. Keine Ahnung warum die Vietnamesen so viele Shops brauchen. 10 Minuten und 100 Läden später wird Duc fündig. Wir machen uns weiter auf den Weg Richtung China-Town. Zu Fuß, wie die letzten 25 Minuten auch schon. Ist ja noch nicht heiß und stickig genug hier.Zwischendurch kommt von Duc „I´m lost“ – er hat sich verlaufen. Wir finden dann aber doch noch zum China-Town.
Dieses stellt sich als ein großer Markt mit vielen Chinesen heraus. Nicht verwunderlich in China Town. Aber, ich fass es ja nicht, was China Town sein soll. Ich glaube er wollte nur hierher, damit er sein Ersatzteil kaufen kann. Es ist lediglich eine große Markthalle, welche von chinesischen Händlern besetzt ist. Keine Häuser oder andere Geschäfte im China-Stil. Einmal durch den Markt und danach möchte ich zurück zum Hotel. Im Bus werden noch ein paar Münzen als Souvenir getauscht und dann Auf Wiedersehen.
Die Skyline von Saigon
Während sich die Mädels nach dem heißen Tag frisch machen und eine Pause einlegen, gehen wir durch die Bar-Straße und suchen noch einem geeigneten Lokal für eine Abendessen. Ein zwei Cuba-Libre später erweckt dann ein bunt blinkende Dachterrasse meine Aufmerksamkeit. Wie sich herausstellt ein Glücksgriff.
Mein Tipp für einen entspannten Abend. Die Dachterrasse gehört zum Duc Vuong Hotel, in welchem wir während unseres zweiten Stopps nächtigen werden. Die Dachterrasse ist bei Hotelgästen der ganzen Straße beliebt und bekannt. Es wird unten ja auch Werbung dafür gemacht. Sehr schön bunt dekoriert mit tollem Ausblick, sehr freundlichen Bedienungen und gutem Essen sowie Cocktails bei vernünftigen Preisen. Wer mag kommt hier auch sehr schnell mit anderen Touristen ins Gespräch.
Morgen geht es nach Can Gio in den Mangrovenwald und zu Monkey Island.
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